



Abtei Mariawald
Abtei Mariawald
Seine Lebensplanung war eigentlich eine ganz andere - zumindest unter geographischem Aspekt. Statt nach Mariawald wollte er nach Madagaskar zurück. Dort war Trappisten-Mönch Bruno Gooskens bereits einmal tätig gewesen. „Gott hat es aber anders gefügt“, so der Ordensmann. Am Samstag, dem 10. Juli 1999, wurde er in der Mariawalder Klosterkirche zum Abt geweiht.
Dom Bruno Gooskens, am 28. August 1938 im holländischen Eindhoven geboren, trat damit die Nachfolge von Francois de Place an. Der ehemalige Offizier der französischen Armee stand seit Juli 1993 an der Spitze der Eifeler Trappisten-Dependance. De Place hatte die Eifel bereits Anfang Juni in Richtung Rom verlassen.
„An sich haben wir die Aufgaben getauscht“ erklärte der scheidende Abt nach der Weihzeremonie. Kurzum: Gooskens kam als neuer Abt in die Eifel, und de Place ging ins römische Ordensgeneralat. Der Franzose ist dort für die Niederlassungen im deutschen und niederländischen Sprachgebiet zuständig. Um diesen Aufgabenbereich hatte sich Gookens zuvor rund sechseinhalb Jahre gekümmert.
Bereits am 22. April 1999 hatte das Konventualkapitel der Abtei Mariawald den gebürtigen Eindhovener, einen in Ordensdingen erfahrenen und umsichtigen Mann, zum neuen Abt gewählt. Gooskens trat 1957 in den Trappistenorden ein. Nach dem Studium der Theologie und Philosophie wurde er 1972 zum Priester geweiht. Im Anschluß war er Novizenmeister in der niederländischen Abtei Diepenveen und rund zehn Jahre lang auf Madagaskar tätig, ehe er ins Generalat nach Rom wechselte.
Er werde die Arbeit seiner Vorgänger fortsetzen, erklärte der neue Abt am Ende der über zwei Stunden dauernden Eucharistiefeier. Er wolle sich auch mit aller Kraft dafür einsetzen, daß Mariawald ein Ort des Betens bleibe. Der Mariawalder Abtei gehörten 1999 17 Mönche und Brüder an. Drei von ihnen taten ihren Dienst bei den Trappistinnen in „Maria Frieden“ in Dahlem.
„Geistliche Oasen“
„Hüten Sie das Kloster wie Ihren Augapfel“, gab Aachens Bischof Dr. Heinrich Mussinghoff Abt Bruno mit auf dem Weg. Man brauche mehr denn je „geistliche Oasen wie Mariawald in den Wüsten unserer Zeit“. Von Mussinghoff wurde Gooskens geweiht, und von ihm erhielt er auch die Insignien, die mit der Abtwürde verbunden sind: die Ordensregel des heiligen Benedikt, den Ring und den Hirtenstab.
Mit Bischof Mussinghoff, Abt Gooskens und dem Mariawalder Konvent zogen nach der festlichen Messe Ordensleute und Gottesdienstbesucher – meist waren es Mitglieder des Mariawalder Fördervereins – zur klostereigenen Schänke. Dort fand ein Empfang mit Buffet für die geladenen Gäste statt. Für die Allgemeinheit war die Schänke am Samstag daher gesperrt. Wer die vielgepriesene Erbsensuppe aus der Klosterküche genießen wollte, mußte hungrig abziehen. Unter den Geistlichen, die dem neuen Abt zu seiner Weihe gratulierten, waren allein über 15 Äbte der unterschiedlichsten Orden. Als Vertreter des Steinfelder Salvatorianer-Klosters war dessen Superior Pater Pankratius Kebekus gekommen. Zwischen beiden Klöstern besteht ein freundschaftliches Verhältnis. Die Salvatorianer hatten den Trappisten auch 40 Meßgewänder für die konzelebrierenden Geistlichen zur Verfügung gestellt.